PM Beatrise Festival

Emesis – aus der Beatrise Festivalzeitung

11.10.2007

EmesisIndependent Rock aus Chemnitz
Die Chemnitzer City an einem verhangenen und eiskalten Spätsommerabend. Man sieht lose Zeitungsblätter wild über den Markt moshen, die Schatten der Rosenhofbegrünung gehen mächtig in der treibenden Energie des Windes ab und die pulsierende Stille zerfetzt einem in dröhnenden Bässen das Trommelfell. Und zwischendrin Josch und Mart von emesis, die sich zum TowerPub durchkämpfen. Rückblende: Anfang 2001 beschließen Josch und Mart, eine Band ins Leben zu rufen. Den Drummer und den mal Gitarre, mal Bass spielenden Sänger verbanden schon damals Freundschaft und eine beachtliche Anzahl gemeinsamer Musikprojekte, so dass die neue Band kaum mehr als eine logische Konsequenz war. Im Frühjahr holten sie sich noch Bassisten Ronny und Keyboarder Erik ins Boot, womit das erste prägende Line-Up komplett war. Prägend war es auch für den Namen der Band, denn emesis leitet sich nicht etwa von dem altgriechischen Fachbegriff für Erbrechen ab (Emesis), sondern ganz schlicht und einfach aus den Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Gründungsmitglieder – MMS – schnell ausgesprochen. Bis Mitte 2003 nahm die Band dann alles mit, was es an Auftritten und Contests zu kriegen und zu gewinnen gab. Allerdings kam es mit der Zeit zu musikalischen Differenzen, die emesis zusammen mit dem Verlust des Probenraumes ein Ende setzten – ein vorläufiges. Josch und Mart sind endlich angekommen. Zwei Bier sind schnell herangebracht, und fast schon unaufgefordert beginnen sie, über emesis zu reden. Und über Onyx Eyes, ein Zweitprojekt, an dem die beiden auch mitwirken (myspace.com/onyxeyes). „Musik ist wie eine Droge“, feixt Mart. „Wenn du einmal damit angefangen hast, dann kannst du einfach nicht mehr damit aufhören.“ Und genau deswegen wurde emesis 2005 nach zwei Jahren musikalischen Tiefschlafs auch ins Leben zurückgeholt. „Es war einfach nicht mehr zum Aushalten: es hat uns förmlich unter den Fingernägeln gebrannt! Wir mussten wieder spielen“, erzählt Mart. Dabei schneidet er eine Grimasse, die deutlich zum Ausdruck bringt wie er diese zwei Jahre ohne Musik empfunden hat. Doch die sind längst Geschichte. Bis zum Frühjahr 2007 hat emesis mehr als 100 Mal auf der Bühne gestanden, und der Kalender ist noch immer randvoll. Im Oktober beginnen dann auch die Arbeiten an dem ersten Studioalbum, das im Frühjahr 2008 erscheinen soll – und natürlich mit einer Tour entsprechend gefeiert werden wird. Seit 2006 gehört auch Gitarrist Tobias zur Band, der für Erik kam. emesis bezeichnen ihren Stil als Independant Metal mit dezent düsterer Note, wobei diese Note gar nicht so dezent ist. Es ist Marts charakteristische, prägende Stimme, die kraftvoll und pressend ihren Teil zur dunklen Stimmung der Musik beiträgt, und deutliche Basslines, metallische E-Gitarren und klare Drums, die emesis den für sie typischen Sound verleihen. Der Abend neigt sich dem Ende zu. Aber eine letzte Frage muss noch gestellt werden: Was machen die Jungs in vierzig Jahren? Nach kurzem Überlegen antwortet Mart. „In vierzig Jahren machen wir ein Akustikgitarren-Blues- Rock-Projekt. So in nem kleinen Pub mit der Gitarre in der Hand.“ Eine schöne Vorstellung. „Ich denke auch mit den Jungs, also in der Besetzung. Weil das passt halt.“ Und genau das bringen emesis auch rüber. Auf der Bühne wie hinter ihr.

www.emesis-rockt.de
myspace.com/emesisrockt

Der Artikel stammt aus der Festivalzeitung zum Beatrise Festival.
Autor: Alexander Büttner
Foto: Emesis


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