Ein Blick auf die bisherigen Geschehnisse des sächsischen Bandwettbewerbes
Der sachsenweite Bandwettbewerb „NewChance Sachsen“ darf sich zumindest im Bundesland Sachsen der zahlenmäßig Größte nennen und zieht nun kurz vor Schluss der ersten Phase noch einmal eine Zwischenbilanz.
Von den insgesamt 15 Lokalausscheiden in ganz Sachsen gehören nun schon 13 der Vergangenheit an, jedenfalls für dieses Jahr. Als Ergebnis kann berichtet werden, dass bereits 64 sächsische NewComerbands auf den Bühnen der Partnervereine standen und durchweg eine überzeugende Leistung geboten haben. Insgesamt 13 mal wurde demnach auch schon ein Gewinner des Abends verkündet und nicht nur einmal hätte es mehr einen Lokalsieger geben müssen. Bis auf zwei Veranstaltungen, die nicht mit genügend Besuchern gedankt wurden sind ansonsten auch bei den Besucherzahlen gute Ergebnisse erzielt wurden. Gleich mehrere Male spielten die Bands in vollen Häusern, so z.B. im Webhaus Großröhrsdorf, in der Alten Mensa Freiberg, in der Kuppelhalle Tharandt und zuletzt auch in der Kulturfabrik Hoyerswerda.
Insgesamt muss man feststellen, dass sich die sächsischen Newcomerbands bereits auf einem hohen Niveau bewegen und sich in der Regel auch nicht damit zufrieden geben ihre Vorbilder zu kopieren. Das spiegelt sich jetzt auch in der Stilvielfalt der Gewinnerbands wieder. Unter den bisher 13 Gewinnerbands hat man von verschiedenen Rock- und Popgenres über knüppelharten Metal und experimentellen Punkrock bis hin zum fröhlichen Mix aus Reggae, Funk und Bluesrock einiges dabei.
18. Juni – neuer Austragungsort – B-Plan Chemnitz
Der Lokalausscheid am 18. Juni wurde jetzt kurzfristig in den Jugendclub B-Plan nach Chemnitz verlegt. Stilistisch erwartet den Zuschauer hier eine Mischung der lauteren Gangart. Die Band „D.O.A.“ – was für „Deppen ohne Ahnung“ steht und ruhig ironisch aufgenommen werden darf – möchte ihre Gäste mit Rockmusik in deutschen und englischen Texten überzeugen. Eher für Punk`n´Roll stehen die beiden Bands „Toter Punkt“ aus Meissen und die Gersdorfer „laut-LOS“. Mit einer gehörigen Priese Crossover mischt die Dresdner Band „Lightguide“ ihre Punk- und Rockmusik. Noch einen ganzen Gang härter wird die aus Chemnitz stammende Band „Lurid Dawn“ über die Bühne wirbeln. Zelebriert wird hier ein progressiver Metal, der mit gut arrangierten Gitarrenriffs hervorsticht. Beginnen wird die Veranstaltung an dem Samstag 20:00 Uhr, jede Band spielt 30 Minuten und muss dabei nicht nur eine Jury, sondern auch das Publikum überzeugen, um dann ebenfalls im September bei einem der drei Regionalfinale in Chemnitz, Leipzig oder Dresden mit auf der Bühne zu stehen.
Letzter Lokalausscheid findet im KuHstall Großpösna statt
Der letzte der insgesamt 15 Lokalausscheide in Sachsen, wird gleich vor den Toren der Stadt Leipzig vollzogen. Zusammen mit dem KuHstall in Großpösna, der auch in eigenen erfolgreichen Projekten, wie das „Live on Stage“, NewComerbands fördert, wird hier ein Abend der besonderen Vielfalt vorbereitet. Schon allein die Band „middle of nowhere“ wird ihre Zuschauer mit einer Bandbreite von nachdenklichen Balladen bis einprägsamen Rock bespielen. Die Chemnitzer Band „Meniak“ beschreibt ihre Musik als Ska-Rock mit Einflüssen aus Latino, Funk, Reggae und Klezmer. Die Leipziger „Fehlfunktion“ tut sich selbst schwer ihre Lieder in eine Schublade zu stecken und verweist auf unterschiedliche musikalische Einflüsse von Beatsteaks über Tocotronic bis zu Subway to Sally. Wieder ganz anders kommt „Der Reimteufel“ daher, der seine Musik eindeutig im Hip-Hop und Rap ansiedelt. Die ursprünglich eingeplante Band „Grift“ musste ihren Auftritt leider wieder absagen, was dafür der Markkleeberger Punkband „Straitjacket“ noch eine (new)Chance einräumt. Die Veranstaltung beginnt pünktlich 20:00 Uhr mit der ersten Band und lockt zusätzlich mit freiem Eintritt.
Der Blick nach vorn
Um die Übersicht auf „NewChance Sachsen“ zu komplettieren, soll auch der Ausblick auf die weiteren Geschehnisse nicht fehlen. Wichtig für alle Gewinner der Lokalausscheide sind zunächst die bereits genannten Regionalfinale, die am 16./17. und 18. September in Chemnitz, Leipzig und Dresden in dieser Reihenfolge stattfinden werden. Da alle Bands sich bereits einmal im Vergleich mit jeweils vier anderen Bands durchsetzen konnten, erwartet uns hier ein Wochenende der Extraklasse. Dort werden dann je Ausscheid zwei Bands von der Jury und dem Publikum gewählt und damit als sächsische Vertreter am letzten Oktoberwochenende zum Drei-Länder-Finale „Newchance Festival“ in Halle mit dabei sein. Das Datum 29./30 Oktober 2005 stellt sich dabei auch als ein Besonderes dar, da sich dieser finale Wettbewerb, der ebenfalls in Thüringen und Sachsen-Anhalt ausgeschrieben wird, zum 10 mal jährt. Dort können dann die Gewinner auf Jury- und Publikumspreise (CD-Produktion, Video-Produktion oder eine organisierte Tour) freuen. Aber auch von dort aus kann es noch weiter gehen, nämlich bis auf bundesweite Ebene. Der sogenannte „Local-Heroes-Preis“, der beim Newchance Festival vergeben wird, wird für eine Band zur Fahrkarte in Bundesfinale des Local-Heroes-Wettbewerbes, der ab diesem Jahr nicht mehr in Salzwedel, sondern in Magdeburg stattfinden wird.
Die bisherigen Gewinner der Lokalausscheide
Kohinoor aus Bautzen mit einem fröhlichen Mix aus Reggae, Funk und Bluesrock
…Auch! aus Schkeuditz mit Deutschrock
Downtown Psychedelics aus Leipzig mit High Energy Rock`n´Roll
Ziphona aus Rothenburg mit Alternativ Noise Rock
Thybeaux aus Dresden mit PostRock
FarBeyond aus Dresden mit experimentellen NewMetal
Livid aus Wilsdruff mit kraftvollem, modernen Rock
Artless aus Reichenbach mit kraftvollem Metal
Raid aus Delitzsch alternative Rock
Playfellow aus Chemnitz mit psychelic Rock – Fellowdelic
Monoton aus Leipzig mit deutschsprachigem Rock mit Funk- & Electroeinflüssen
Mad Racoon aus Dresden moderner Rockmusik
Plattenbau-Romantik aus Hoyerswerda mit experimentellen PunkRock